Endlich haben wir Zeit uns mal ein bisschen in der Gegend umzusehen. Für Montag, den 04.November 2019 hatten wir einen Shuttle- Bus bestellt, um so ein paar Kilometer außerhalb der Stadt das Billabong Schutzgebiet zu besuchen.
So stiegen wir also morgens um 08:45 Uhr in den Abholservice ein und los ging es, raus aus der Stadt. Wir fuhren auf einer gut ausgebauten Landstraße von der Breite, die eine deutsche Autobahn übertrifft. Hier sahen wir die ersten Kängurus, das australische Nationalsymbol – am Straßenrand ziemlich mausetot und breitgefahren.
Als wir nach einer guten halben Stunde Fahrzeit im Billabong Schutzgebiet ankamen, wurden wir mit einer kleinen Beschreibung und einer deutschsprachigen Broschüre begrüßt und starteten unseren Rundgang durch die australische Tierwelt. Es ging los mit den etwas verschlafenen Koalas – welch niedliche zum Kuscheln aussehende Knuddeltiere. Wir lernten allerdings, daß sie ca. 20-22 Stunden am Tag schlafen, eine Mindesthöhe vom Erdboden von ca. 1,4 Metern benötigen um nicht nervös zu werden und das Kuscheln echten Streß für die Tiere bedeutet, denn es stört ihre überlebensnotwendige Ruhe. Sie sind aber total süß anzusehen, wie sie sich auf ihrem Sitzplatz im Baum einrichten.
Nach den Koalas besuchten wir Yarrabah und Hope, ein Pärchen Kasuare, das hier im Park lebt und zum Brutprogramm für die Nachzucht dieser Art in Gefangenschaft gehört. Sie sind große urzeitliche Laufvögel mit einem wunderschön blau schillernden Kopf und Hals.
Unser weiterer Weg führte uns zu Papageien, verschiedenen endemischen Schlangen und Reptilien, einem Schnabeligel, den Wombats, Wellensittichen, Bilbies (sehen aus wie eine Art große Wüstenmaus) sowie zwei Emus, die uns neugierig Ihren Kopf mit den dunklen, runden Kugelaugen über den Zaun hinweg entgegenstreckten und bei unserm Verlassen einen tiefen, lauten, dunklen Ton von sich gaben.
Gegen Mittag legten wir eine kleine Futterpause für uns ein, mußten aber aufpassen, daß die überall rumlaufenden, quiekenden Entenscharen und Gänse uns die Brote nicht wegstibitzten.
Außerdem schauten wir bei der Krokodilfütterung zu. Die kleinen Süßwasserkrokodile sahen schon gefährlich aus aber als wir dann die Kraft und die Schnelligkeit der großen bis zu fünf Meter langen Salzwasserkrokodile bei der Fütterung sahen, wurde uns spätestens klar, daß wir in dem Gebiet dieser riesigen Echsen, das sich auf unserem Weg weiter nach Norden befindet, nicht mehr ins Wasser wollen.
Wir konnten ein paar Dingos kennenlernen. Das sind die größten in Australien lebenden Raubtiere an Land. Sie sind so eine Art wilde Hunde.
Und dann waren da noch die Kängurus – das australische Nationalsymbol hat es uns angetan. Sie waren so süß und die Gehege waren zum Betreten offen. Bei den großen Tieren gab es Nachwuchs. Eines wühlte sich im Beutel der Mutter herum wobei die Füße nach draußen hingen und ein anderes lief neben der Mutter her und steckte den Kopf immer wieder in den Beutel um zu trinken. Nachdem wir eine Zeitlang im Gehege waren, kamen die Tiere neugierig zu uns, um sich ordentlich streicheln zu lassen. In einem anderen Gehege mit kleineren Kängurus wurden wir von einem fast adoptiert und nicht mehr weggelassen. Es hatte Spaß daran unsere Arme und Hände abzuschlabbern. So hatten wir Skippy live – vielleicht erinnert sich ja noch der eine oder andere an die Fernsehserie aus den 1960er Jahren.
Am Nachmittag wurden wir dann wieder von dem Shuttleservice in die Stadt gebracht.
Viele Grüße aus Townsville, Australien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind