Phuket – Unsere besonderen Thailand- Momente

Besuch am Big Budda
Besuch am Big Budda

Wochen, Monate im Stress und Arbeiten an Gegenwind von Morgens bis Abends, um die vergangenen zweieinhalb Jahre der Corona-bedingten Mangelwirtschaft aufzuarbeiten, haben uns mächtig angespannt – Und das alles im Zeitlupentempo der tropischen Temperaturen. Das ist irgendwie widersprüchlich aber trotzdem real. Die Tagestemperaturen im Schiff betrugen meist um die 37°C, manchmal schaffte es unser Thermometer sogar auf gut über 40°C, während es in den Nachtstunden auf teilweise kühle 28°C fiel. Die Wassertemperatur in der Gegend beträgt trotz kräftiger Strömungen um die 31°C. Alles ist heiß, einige elektronische Geräte wie Plotter, Ladegeräte, Handys und Computer waren beim Betrieb am Tage zum anfassen fast zu heiß oder ließen sogar Bildschirme unklar werden. Uns rutschten regelmäßig unsere Werkzeuge aus den Händen und die Schweißtropfen verbreiteten sich überall in Pfützen oder Lachen. So lernten wir auf die harte Tour, das wir unter diesen Bedingungen selbst für einfache Dinge ca. die fünffache Zeit einplanen mußten und selbst unser Gehirn hatte in diesen Temperaturen auf extrem langsam geschaltet. Wenn wir mal wieder nachdenken oder unsere Pläne überarbeiten wollten, suchten wir uns gut klimatisierte Aufenthaltsorte, so daß nach einer gewissen Abkühlung unsere Gehirne tatsächlich wieder normal funktionierten und wir dabei erstaunt feststellten, was unter der Hitze alles untergegangen war – so entstand an diesen kalten Orten eine Abarbeitungsliste nach der anderen um den Hitzeauswirkungen nicht völlig hilflos ausgesetzt zu sein. Und das nennt sich in Phuket die kalte Jahreszeit – gefühlt bisher unsere extremsten Tropenerfahrungen.

Natürlich hatten wir während unseres Aufenthaltes in Phuket immer wieder ein paar kleine Ablenkungen und Erholungen eingebaut. Jetzt soll aber niemand auf den Gedanken kommen, das wir die netten Buchten oder tollen Strände dazu besuchten – das ist etwas für die Touristen die aus der Kälte kommen und sich über jeden Sonnenstrahl freuen, bevor sie sonnenverbrannt wieder ins klimatisierte Hotel zurückkehren.
Uns zog es gerne in gut klimatisierte Einkaufszentren zum Schaufensterbummel um dort mal wieder schwitzfrei ein paar entspannende Stunden zu verbringen und das Menschen-Gewusel zu genießen.

Außerdem entdeckten wir eine Eishalle in die wir uns einige Zeit zum Schlittschuhlaufen begeben hatten. Das war herrlich kalt, wir froren sogar richtig und wir bekamen kälte-rosa-gefärbte Gesichter, denn unsere doch eher dünne Bekleidung war kein echter Kälteschutz. Die Schlittschuhrunden machten super viel Spaß und im Anschluß war der Gang nach draußen in die tropischen Temperaturen auch richtig angenehm – zumindest für einen Augenblick.

Während eines Einkaufsausfluges nach Phuket-Town entdeckten wir auch einen einfach zugänglichen Tempel, indem wir dann auch gleich eine Runde drehten und die für uns ungewöhnlichen Glaubensreliquien anschauten.

Auch hatten wir uns ein Auto – selbstverständlich klimatisiert – gemietet, um die Insel zu erkunden. Die ersten Meter hinter dem Steuer waren echt ungewohnt, denn so eine Geschwindigkeit ist keine Normalität mehr für uns. Der Linksverkehr in dem wir fuhren fühlte sich für uns an, als ob wir gar nichts anderes kennen, nur das Steuer war zum Einsteigen irgendwie auf der falschen Seite.

So besuchten wir den Big Budda, eine übergroße Buddastatue mit Tempelanlage und bestaunten die imposanten Statuen auf dem Gelände, während Priester für die Gläubigen zu gegen waren. Auch machten wir die Bekanntschaft mit den dort frei lebenden Affen, die die liegen gelassenen oder entsorgten Reste der Touristen nach Essbaren durchstöberten.

Thailand ist ja auch ein Land der Tiger und Elefanten und so führte unsere Inseltour zu einem Tiegerpark mit 36 „Streicheltigern“. Auf Phuket leben keine freilaufenden Tiger und so kommen die Tiger für den Streichelzoo aus dem Norden des Landes. Diese imposanten Tiere werden im Zoo geboren und kurz nach der Geburt schon an den Menschen gewöhnt, so daß es für die mutigen Touristen sogar möglich ist, ausgewachsene Zweimeterexemplare in ihrem Gehege zu besuchen, sich direkt mit ihnen fotografieren zu lassen und sie dabei sogar wie ein Miezekätzchen zu streicheln aber nur von hinten. Wir waren nicht so mutig uns für ein Fotoshooting in einen Raubtierkäfig zu begeben. Wir sahen uns das Spektakel lieber von einem Platz hinter dem sicheren Zaun an.

Zu Südostasien gehören auf jeden Fall noch Elefanten dazu und die fanden wir an einer kleinen Station neben der Straße. Dort standen mehrere Elefanten bereit um Touristen durch einen Wald zu tragen. Wir machten einen kurzen Stopp, um die Tiere in der Station einen Augenblick zu beobachten und fuhren anschließend weiter zum großen Touristenstrand auf der Westseite Phukets, um auch dort mal einen Blick zu riskieren. Über Patong- Beach ging 2004 die große Tsunamie-Welle mit ihren Zerstörungen. Jetzt ist das Leben natürlich wieder normal, wenn man davon absieht, das Corona-bedingt nur ca. 20% der Touristen bisher zurückgekehrt sind. Der Strand ist mit Länderflaggen gut gekennzeichnet, so daß sich die Menschen jedes Landes in ihrem Strandabschnitt um ihre Flagge versammeln können. Für unser Empfinden ist das eine merkwürdige Gesellschaft, die ins Ausland fährt um unter ihresgleichen zu bleiben.
Da wir zum Dunkelwerden dort waren und die Amüsierstraße gerade anfing in Schwung zu geraten, schlenderten wir noch einmal rüber, um das Bild des „Ballermanns“ in Thailand mit seinen vielen süßen Mädels oder auch Ladyboys mitzuerleben und auch den touristisch etwas aufdringlichen Nachtmarkt mit seinen kleinen Leckereien kennenzulernen. Es hielt uns allerdings hier nichts wirklich fest.

Inzwischen haben wir auf anderen Wegen den lokalen Nachtmarkt Chillva besucht und das Gewusel mit den verschiedenen Düften der lokalen Küche, den kleinen Bands und vor allem der freundlich entspannte Umgang miteinander waren ein echt klasse Erlebnis, bei dem wir an mehreren Abenden eine nette Zeit verbrachten.

Viele Grüße jetzt aus einem anderen Land
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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