Frohe Weihnachten! – Feliz Navidad! – Merry Christmas!
Dieses Jahr verbringen wir die Festtage an der Straße von Gibraltar, auf der spanischen Seite in La Linea. Wir sind schon wieder hängen geblieben auf unserem Weg und warten auf ein passendes Wetterfenster.
Die vergangenen Wochen hat es hier im Süden Europas heftig geregnet und zeitweise ordentlich geweht, ein Wetter bei dem man keinen Hund vor die Tür jagt. Es ist hier für unsere Verhältnisse auch ziemlich kalt geworden. Morgens zeigt das Thermometer nur noch knapp 16°C im Schiff an, und quält uns drei damit ziemlich. Gegenwind tropft, die Fächer und Schapps sind feucht und alles das nicht ständig abgewischt werden kann, fängt an zu schimmeln, so daß wir jeden Tag lüften, trocken heizen und durchwischen was das Zeug hält. Das ist schlimmer als in den Tropen, denn hier bleibt alles einfach nur feuchtnaß. Wir hoffen das uns nach den Feiertagen ein angenehmer Wind zu unserem wärmeren Winterlager blasen wird. Wir mögen diese Kälte einfach nicht. Sie bedeutet für uns Winterkleidung, in der wir trotzdem jedes Mal mit den Zähnen klappen, wenn uns ein Urlauber aus dem hohen Norden mit kurzer Hose und T-Shirt begegnet.
Zumindest zeigt das Wetter für die Weihnachtsfeiertage ein Einsehen und läßt die Sonne erstrahlen.
Die sonnigen oder zumindest regenfreien Augenblicke haben wir in den vergangenen Wochen genutzt um uns ein wenig umzusehen. Die Innenstadt von La Linea, also im spanischen Teil ist hübsch geschmückt und aus den Lautsprechern in den Straßen tönt überall Weihnachtsmusik. Das haben sie hier echt toll hinbekommen, denn es ertönt harmonisch, gleich in allen Straßen. Auch einen kleinen Weihnachtsmarkt haben wir hier entdeckt, mit einem besonderen Weihnachtsbaum in dem viele Stunden Arbeit stecken, denn der Baum ist vollständig aus bunten, frisch gehekelten Weihnachts-Topflappen aufgebaut. Wir konnten die letzten Vorbereitungen vor der Fertigstellung miterleben. Die Supermarktvielfalt müssen wir hier einfach erwähnen, denn es gibt, einen Aldi, einen Lidl, einen französischen Carrefour, einen spanischen Mercadona und auf der englischen Seite einen Morrisons sowie einen Eroski.
Wenn das Wetter mal etwas mehr Luft gelassen hat, sind wir kurz nach England rüber getingelt. Das ist hier ja nur ein paar Schritte entfernt. Dafür benötigt man allerdings einen Paß, denn nach dem Brexit ist hier ja wieder eine echte Grenze mit Kontrollen. Und tatsächlich ist man hinter der Grenze, also in dem eigentlichen Gibraltar in einem anderen Land noch dazu außerhalb der EU – es ist ziemlich britisch in Gibraltar, viel Historie, eine schöne alte Innenstadt und alles ist sehr eng und sehr urig verwinkelt. Nur Verkehr ist nicht typisch britisch, denn hier wird rechts gefahren und vielerorts wird auf diese Besonderheit hingewiesen. Kurz hinter dem Grenzübergang befindet sich die Start- und Landebahn des Flughafens auf dem englischen Gebiet. Es ist schon komisch die Landebahn wie eine Straße auf einer Art Zebrastreifen zu Fuß zu überqueren. Es fliegen allerdings nur wenige Flugzeuge am Tag, für die der „Zebrastreifen“ dann gesperrt wird.
Um in die Innenstadt von Gibraltar zu gelangen kann man durch historische Stadttore oder Eingänge hineingelangen und jetzt zur Weihnachtszeit strahlen überall hübsche Weihnachtsbeleuchtungen in den Straßen und Wegen.
Den Affenfelsen haben wir in den Abendstunden erklommen, denn wir hofften mit den Affen gemeinsam einen Sonnenuntergang anzuschauen, aber das hatte nicht geklappt, denn die Sonne verschwand etwas zu früh oder waren wir einfach nur zu spät dran? Naja, so ließ sich kein typisches Bild von Gibraltar knipsen, denn die Tiere waren wohl schon unterwegs zu ihren Schlafplätzen als wir ankamen.
Viele weihnachtliche Grüße aus La Linea, Spanien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind