Vergangenen Sonntag, am 15. Januar 2023, versprach der Wetterbericht Sonnenschein und blauen Himmel und so bekamen wir Lust uns auf einen längeren Fußmarsch aufzumachen. Es ging mit Lunchpaket auf zum Naturreservat Affenfelsen, wieder über die EU- Grenze und über die Landebahn hinweg. Wir hatten Glück, denn die Landebahn wurde nach der Landung eines Easyjet- Fliegers gerade wieder geöffnet als wir ankamen und so mußten wir nicht warten. Allerdings blieben wir dann auf der anderen Seite der Landebahn doch stehen, da die Schranken wieder zu gingen um den Start eines anderen Easyjet- Fliegers zu ermöglichen – Helge muß da einfach zusehen.
Weiter ging es in Richtung Berganstieg. Dabei lernten wir Sabine und Günter kennen, die ebenfalls auf dem Weg nach oben waren. Bei dem Aufstieg machte allerdings jeder seinen eigenen Weg. Wir erreichten nach einer knappen Stunde das Eingangskassenhäuschen und wollten unsere Tickets kaufen. Wir waren wohl wirklich zu lange nicht in Europa, denn Tickets gibt es nur mit Karte – hier ist also Bares nichts mehr wert!
Wir waren gerade dabei uns mächtig zu ärgern und wollten uns auf einen frustrierten Rückweg machen, als Sabine und Günter ankamen und uns super freundlich einfach aushalfen, die moderne Finanzwelt zu überwinden – Super vielen Dank an Euch beide!!!
So konnten wir den Tag dann doch genießen. Es ging steil bergauf. Zuerst kletterten wir die Stufen im Moorish Castle, einem von den Mauren gebauten Festungsturm, nach oben um von diesem Aussichtspunkt einen herrlichen Blick auf die Stadt zu werfen. Anschließend stapften wir weiter bergan zum „Weltkrieg II“- Tunnel, der leider vorübergehend geschlossen war. Naja, also ging es weiter nach oben zur Ausstellung über die Belagerung von Gibraltar durch die Spanier. Das muß auf der einen Seite super hart und entbehrungsreich für die Belagerten gewesen sein und auf der anderen Seite mächtig enttäuschend für die Belagerer auf so einen Durchhaltewillen ihrer Gegner zu stoßen.
Der nächste Anstieg führte uns zu den sogenannten Belagerungstunneln, die in beeindruckender Weise durch den Berg getrieben wurden. Ein ewig langer Gang führte dort an Nischen und Ausbuchtungen vorbei, in denen mit riesigen Kanonen auf die Angreifer von oben herab aus einer sicheren Position geschossen werden konnte – das mußte einen Höllenlärm gegeben haben. Durch die Kanonenlöcher hatten wir einen imposanten Ausblick auf die Landebahn und die spanischen Seite, sowie am Ende des Tunnels auf das Mittelmeer, wo direkt unter dem Felsen ein gerade gesunkener Frachter lag, dessen Sicherung und Bergung in vollem Gang war. Kein Wunder, das dieser Felsen uneinnehmbar war und es wohl auch nur einmal ernsthaft versucht wurde.
Nachdem wir diesen Tunnel verlassen hatten, suchten wir einen Platz um unser Lunchpaket in Angriff zu nehmen.
Frisch gestärkt erklommen wir eine Schlucht, die wir über eine kleine, wunderschöne, wackelnde Hängebrücke überqueren konnten und schon wieder bot sich uns ein herrlicher Blick.
Dann folgten wir dem Weg, natürlich bergauf, in Richtung St. Michael`s Cave. Das ist eine Höhle die für uns zu einem super herrlichen Höhepunkt unserer Felsentour wurde.
Die St. Michael`s Cave ist eine Tropfsteinhöhle, in der eine super klasse Lichtershow die Schönheit der verschiedenen Formen beeindruckend zu Geltung bringt. Das Bild, das der Höhle seinen Namen gab, ist der Engel Michael, der hier aus den Formationen heraus erscheint. Herrlich!
Wir verbrachten eine ganze Zeit in der Höhle und schauten uns die Lichtershow aus verschiedenen Perspektiven an. Von dort aus ging es dann bergab, endlich. Wir nahmen den Weg, der uns beim Jüdischen Tor wieder aus dem Naturreservat entließ und stapften durch die Stadt wieder zurück nach Hause zu Gegenwind, denn es war inzwischen ja auch schon dunkel und eisig kalt geworden.
Viele Grüße aus La Linea, Spanien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind